November 2005

Einzel hui, Mannschaft pfui!

Reinald Kloska siegt überraschend vor GM Ekaterina Borulya


Hütte
Schönstes Novemberwetter auf der Hornisgrinde

Noch am Vormittag war die SWR-Skihütte in ca. 1100 m Höhe auf der Hornisgrinde wolkenverhangen, gegen Mittag setzte sich jedoch die Sonne durch und bei zwar kaltem aber bestem Novemberwetter konnte zwischen Mannschafts- und Einzelturnier noch ein kleiner Spaziergang mit umwerfender Aussicht auf die Rheinebene unternommen werden. Aber halt, beginnen wir von vorne!

Samstag früh, wir schreiben den 5. November 2005, gegen 8:30 Uhr treffen sich mehrere Schachspieler am höchsten Punkt im Nordschwarzwald, der SWR hat zu seinem alljährlichen Turmspringerturnier geladen. Wie üblich hat Jens Thieleke ein perfektes Turnier organisiert! Den Beginn macht ein üppiges Frühstück, dem das Mannschaftsturnier folgt. Als Überraschung präsentierte Jens Thieleke die Großmeisterin Ekaterina Borulya, sonst in Diensten des OSC Baden-Baden in der Damen-Bundesliga, die mit den drei Jugendlichen Andrea und Alexander Srokovskiy sowie Oleg Weis das Team Grenke Tigers bildete.
Hornisgrindeturm
Hornisgrindeturm

Neben den Grenke Tigers starteten die Mannschaften des SWR, der Schachgesellschaft Baden-Baden und der SG Stern Gaggenau sowie ein Lehrerteam. Unsere Hoffnungen, das Turnier in der Aufstellung Reinald Kloska, Kai Götzmann, Hubert Kugel und Lukas Kloska zu gewinnen, wurden bereits in der ersten Runde zunichte gemacht. Die Schachgesellschaft Baden-Baden siegte auch in der Höhe verdient mit 3,5:0,5. Dass wir auch den zweiten Platz nicht einnehmen würden, wurde uns gleich darauf klar, als es auch den Mannen des SWR, übrigens mit unserem Karl Heck verstärkt, gelang, und 2,5:1,5 zu besiegen. Die beiden Spiele gegen die Lehrer und gegen die Grenke Tigers konnten wir jeweils 3:1 für uns entscheiden, so dass wenigstens der dritte Rang belegt werden konnte. Sieger wurde die Schachgesellschaft vor dem SWR.

Der Endstand im Mannschaftsturnier:

1. SG Baden-Baden 11
2. SWR 10
3. SG Stern Gaggenau 8
4. Lehrer 6
5. Grenke Tigers 5

Nach einer Erbsensuppe zum Mittagessen und einer kleinen Pause die für einen Spaziergang oder zum zocken benutzt wurde, fanden sich für das Einzelblitzturnier noch 14 Teilnehmer. Klar war, dass eigentlich nur GM Ekaterina Borulya als Siegerin in Frage kommt, um die Plätze zwei und drei dürften sich Walter Siemon und Reinald Kloska streiten. Alle anderen Teilnehmer waren zumindest von der DWZ (Deutsche Wertungszahl) her nur als Außenseiter zu betrachten.

Gleich in der ersten Runde spielten Walter Siemon gegen Ekaterina Borulya. Die Begegnung konnte die Favoritin für sich entscheiden. Nachdem Siemon ein paar Runden später auch die Begegnung gegen Reinald Kloska unglücklich verlor, war für ihn fast schon sicher, dass er sich mit dem dritten Platz begnügen musste. Überraschenderweise hatte zu diesem Zeitpunkt auch Ekaterina Borulya ein Remis gegen Raphael Merz abgeben müssen, so dass Reinald Kloska vor der Partie gegen Ekaterina Borulya knapp in Führung lag. Ekaterina musste also gewinnen, um an Reinald vorbeiziehen zu können. Diesen Umstand nutzte Reinald geschickt aus, in dem er mit den weißen Steinen versuchte, schnellstmöglich alles abzutauschen, um die schwarzen Gewinnaussichten zu schmälern. Zudem kosten Gewinnbemühungen mehr Bedenkzeit, so dass ein Endspiel mit leicht schlechterer Stellung aber deutlich besserer Bedenkzeit für Weiß entstand. Selbst einen unbedachten Bauernverlust konnte sich Reinald leisten, denn aufgrund der sehr knappen Bedenkzeit häuften sich auch die Fehler von Ekaterina Borulya, so dass Weiß einen Bauern zur Dame einziehen konnte und somit die Partie für sich entschied.

Die Überraschung war perfekt und Reinald leistete sich bis zum Turnierende keinen Ausrutscher mehr, so dass er mit 1,5 Punkten Vorsprung als Sieger über die Ziellinie ging. Hubert Kugel konnte seinen guten zweiten Platz des Vorjahres nicht ganz halten, er erreichte hinter Walter Siemon "nur" den vierten Rang. Lukas Kloska überraschte positiv mit Platz 8. Das Turnierergebnis:

Nr. Teilnehmer TWZ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Punkte SoBerg
1. Kloska,Reinald 1926 ** 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 13.0 78.00
2. Borulya,Ekaterina 2286 0 ** 1 1 ½ 1 1 1 1 1 1 1 1 1 11.5 62.25
3. Siemon,Walter 1994 0 0 ** 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 11.0 55.50
4. Kugel,Hubert 1541 0 0 0 ** 1 0 1 1 1 1 1 1 1 1 9.0 39.00
5. Merz,Raphael 1507 0 ½ 0 0 ** 0 1 1 1 1 1 1 1 1 8.5 36.25
6. Schlager,Balder 1764 0 0 0 1 1 ** 0 ½ 1 0 1 1 1 1 7.5 34.25
7. Thieleke,Jens 1617 0 0 0 0 0 1 ** 1 1 1 ½ 1 ½ ½ 6.5 28.25
8. Kloska,Lukas 1080 0 0 0 0 0 ½ 0 ** 1 1 1 0 1 1 5.5 19.75
9. Coblicov,Jurii 1571 0 0 0 0 0 0 0 0 ** 1 1 1 1 1 5.0 13.50
10. Weis,Oleg 1076 0 0 0 0 0 1 0 0 0 ** ½ 1 1 1 4.5 15.00
11. Srokovskiy,Alexander   0 0 0 0 0 0 ½ 0 0 ½ ** ½ 1 ½ 3.0 9.50
12. Oberle,Albert 1470 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 ½ ** 0 1 2.5 8.50
13. Srokovskiy,Andrea   0 0 0 0 0 0 ½ 0 0 0 0 1 ** ½ 2.0 6.50
14. Jaszka,Hans 1621 0 0 0 0 0 0 ½ 0 0 0 ½ 0 ½ ** 1.5 5.75

Grenke Tigers
"Grenke Tigers"
Andrea Srokovskiy, Oleg Weis, Alexander Srokovskiy, Ekaterina Borulya
Turniergeschehen
Siegerehrung
Jens Thieleke überreicht Arkadi Titiner
den Mannschaftspokal
Walter Siemon
Walter Siemon "probiert" seinen Preis, eine Zipfelmütze