November 2004

Heuer nur im Einzelturnier erfolgreich

Hubert Kugel und Reinald Kloska überzeugten


Hütte
Winterwetter an der SWR-Skihütte

Rechtzeitig zum ersten Schnee des Winters lud Jens Thieleke im Namen des Südwestrundfunks zum alljährlichen Turmspringer, dem höchsten Schachturnier Deutschlands ein. Das schlechte Wetter und schneebedeckte Straßen führten dazu, dass zwei erwartete Spieler sich per Handy abmeldeten, da ihre Sommerreifen den Straßenverhältnissen nicht gewachsen waren. Ein weiterer schaffte es wenigstens bis kurz vor die Hütte, musste aber den letzten Kilometer zu Fuß zurück legen. Die bereits Anwesenden störten die winterlichen Probleme wenig, waren sie doch gerade mit einem üppigen Frühstück beschäftigt.

So gestärkt konnte gegen 10:00 Uhr das Mannschaftsturnier beginnen. Neben dem Team des SWR traten Lehrer, die Schachgesellschaft Baden-Baden und wir, die SG Stern Gaggenau, mit je einer Vierer-Mannschaft in Vor- und Rückrunde bei 15 Minuten Bedenkzeit pro Spieler und Partie an. Die Vorrunde begann für uns mit einem enttäuschenden 2:2 gegen die SG Baden-Baden, erst gegen den SWR und die Lehrer spielten wir unser Können ganz aus und gewannen jeweils mit 3:1. Leider reichten diese Siege nicht ganz zur "Herbstmeisterschaft", denn der SG Baden-Baden gelang ein 4:0 gegen das Funk-Team und ein etwas knapperer Sieg gegen die Lehrer, so dass sie mit 0,5 Punkten vor uns lagen. Enttäuschend in der Vorrunde war das Abschneiden des Gastgebers SWR, denn alle Spiele gingen verloren und sogar Walter Siemon, der Spitzenspieler des SWR, verlor alle seine Spiele. Die Lehrer, verstärkt durch Ferdinand Bäuerle aus Vimbuch, agierten bisher im Bereich ihrer Möglichkeiten. Den zwei Niederlagen gegen Baden-Baden und uns stand ein Sieg gegen den Gastgeber gegenüber.
Ferdinand Bäuerle
Ferdinand Bäuerle verstärkte
das Team der Lehrer

Nach einstündiger Mittagspause mit hervorragendem Erbseneintopf und Bockwürstchen stand das alles entscheidende Duell, das Rückrundenspiel gegen Baden-Baden an. Reinald Kloska am Spitzenbrett konnte den Badener Arkadij Titiner schön am Damenflügel überwinden und zwei Figuren gewinnen und somit das 1:0 für uns verbuchen. Leider hatte dies nicht lange Bestand, denn Baden-Baden konnte am dritten Brett zum 1:1 aufschließen. Dennoch war Zuversicht angesagt, denn Joachim Dressler hatte eine Remisposition auf dem Brett und Herbert Krzestan stand total auf Gewinn, so dass ein knapper Sieg für uns herausspringen sollte. Leider kam es aber ganz anders als erhofft, denn Herbert stellte einzügig seine Dame und somit auch die Partie ein und Joachim verlor ebenfalls, so dass statt des erhofften Sieges eine bittere 1:3 Niederlage heraussprang, das Turnier war gelaufen.

Dementsprechend demotiviert agierten wir in der nächsten Begegnung gegen den SWR. Anstatt den Vorrundensieg zu wiederholen, sprang nur ein 2:2 Unentschieden heraus. Auch das Abschlussduell gegen die Lehrer verlief nicht wie gewünscht und es gab nur einen knappen 2,5:1,5 Erfolg. Dennoch konnten wir uns durch die gute Vorrunde den zweiten Rang hinter Baden-Baden sichern. Herausragender Spieler war Reinald Kloska, der aus den sechs Partien 5,5 Punkte sammelte. Sein einziges remis gab er in der ersten Runde gegen den Baden-Badener Arkadij Titiner ab. Joachim Dressler und Herbert Krzestan erreichten jeweils 3 Punkte, nicht in Form war Hubert Kugel, bei dem nicht viel zusammen lief.

Im Gegensatz zur Vorrunde lieferte der Gastgeber hinter Baden-Baden die zweitbeste Rückrundenleistung ab. Dennoch reichte es nicht, die rote Laterne abzugeben, denn der Vorsprung der Lehrer aus der Vorrunde war einfach zu groß.

Der Endstand im Mannschaftsturnier: 1. SG Baden-Baden 16,5
  2. SG Stern Gaggenau 13,5
  3. Lehrer 10
  4. SWR 8

Sieben der acht Punkte holte der SWR übrigens in der Rückrunde, während die Lehrer umgekehrt agierten und 6,5 Punkte in der Vorrunde erzielten. In der Rückrunde waren es nur noch 3,5. Konstant agierte Baden-Baden, die zuerst 8,5 Punkte holten, um danach weitere 8 zuzulegen.

SG Stern Gaggenau Herbert Krzestan
Joachim Dressler, Hubert Kugel
und Herbert Krzestan
Herbert Krzestan

Im Anschluss an das Mannschaftsturnier wurde mit 11 Teilnehmern das Einzelblitzturnier um den Turmspringer ausgetragen. Neben Reinald Kloska, der sich bereits in den beiden vergangenen Jahren den Turmspringer-Titel sichern konnte, durften Walter Siemon und Arkadij Titiner zum Favoritenkreis zählen. Außenseiterchancen hatte vielleicht noch Jens Thieleke, der im vergangenen Jahr den zweiten Platz belegte. Nach mehr oder minder leichten Siegen für die Favoriten in der Auftaktrunde, trafen sich mit Walter Siemon und Reinald Kloska gleich zwei der Favoriten. Das Remis dieser beiden Kontrahenten ließ Arkadij Titiner die Führung übernehmen. Fast alle Hoffnungen auf den Turniersieg musste Walter Siemon bereits in der dritten Runde begraben, denn er unterlag Hubert Kugel. Nach vier Runden lagen Arkadij Titiner und Hubert Kugel mit 4 Punkten gleichauf vor Reinald Kloska, der 3,5 Zähler inne hatte. Die fünfte Runde führte nun Hubert und Reinald zusammen, was für Reinald eine klare Angelegenheit wurde.

Kurz darauf traf Reinald auf den anderen Führenden, Arkadij Titiner. Auch diese Partie gestaltete sich zu seinen Gunsten, so dass er mit einem halben Zähler Vorsprung die Führung übernahm. Und, deja vu, direkt nach dieser Begegnung, wurde Arkadij auch noch von Hubert besiegt. Somit erhöhte sich Reinalds Vorsprung auf 1,5 Punkte und das Turnier war gelaufen, denn es stand nur noch eine Begegnung aus. Überraschender, aber verdienter Zweiter wurde Hubert Kugel, punktgleich mit Walter Siemon. Hubert verlor nur gegen Reinald Kloska und Jens Thieleke, bezwang aber alle anderen Teilnehmer. Vierter wurde Arkadij Titiner, der sich sicherlich mehr versprochen hatte. Jens Thieleke, der Organisator des Turniers, belegte den fünften Rang.
Siegerehrung
Reinald Kloska nimmt den
Turmspringerpokal entgegen

Endstand
Nr. Teilnehmer Verein TWZ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Punkte SoBerg
1. Kloska, Reinald SG Stern Gaggenau 1949 ** 1 ½ 1 1 1 0 1 1 1 1 8.5 38.50
2. Kugel, Hubert SG Stern Gaggenau 1536 0 ** 1 1 0 1 1 1 1 1 1 8.0 32.50
3. Siemon, Walter SWR 1875 ½ 0 ** ½ 1 1 1 1 1 1 1 8.0 31.00
4. Titiner, Arkadij SG Baden-Baden 1816 0 0 ½ ** 1 1 1 1 1 1 1 7.5 27.00
5. Thieleke, Jens SWR 1599 0 1 0 0 ** 0 1 1 1 1 1 6.0 20.50
6. Poduschko, Boris SG Baden-Baden 1713 0 0 0 0 1 ** 1 0 ½ 1 1 4.5 13.25
7. Kloska, Lukas SG Stern Gaggenau 994 1 0 0 0 0 0 ** 1 0 1 1 4.0 13.50
8. Wörner, Karl SG Baden-Baden 1328 0 0 0 0 0 1 0 ** 1 ½ 1 3.5 8.75
9. Schlager, Balder Lehrer 1748 0 0 0 0 0 ½ 1 0 ** 1 1 3.5 7.75
10. Krzestan, Herbert SG Stern Gaggenau 1510 0 0 0 0 0 0 0 ½ 0 ** 1 1.5 1.75
11. Oberle, Albert SG Baden-Baden 1476 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 ** 0.0 0.00